Die SPD Georgensgmünd hatte interessierte Bürger zur Besichtigung des AWO Pflegeheims in Petersgmünd eingeladen, um sich über die gegenwärtige Situation zu informieren. Der Einrichtungsleiter Thomas Leikam führte die Besuchergruppe durch sein Haus, bot einen umfassenden Einblick hinter die Kulissen und beantwortete die vielen Fragen der Besucher.
Das AWO Pflegeheim in Petersgmünd war eines der ersten Pflegeheime im Landkreis Roth. Inzwischen wurde das über 30 Jahre alte Haus fast vollständig generalsaniert und steht Dank dem überragenden Dienst des Hausmeisters für sein Alter gut dar. Das Pflegeheim hat zwei offene Bereiche mit rund 70 Betten und einen geschützten Bereich mit rund 20 Betten. Im geschützten Bereich befinden sich Bewohner, die aufgrund einer stark fortgeschrittenen Demenz besonderer Obhut bedürfen. Die Zimmer im Pflegeheim Petersgmünd sind zu 47 % Einzelzimmer und zu 53 % Doppelzimmer. Sollten Plätze frei sein, ist auch eine Kurzzeitpflege möglich. Rund 130 Mitarbeiter sind im Pflegeheim beschäftigt, darunter 12 Auszubildende. Alle anfallenden Arbeiten werden im Haus selbst und vom eigenen Personal erledigt, so dass keine externen Dienstleistungen benötigt werden. Hier wird mit regionalen Lebensmitteln noch selbst gekocht. Personalprobleme gibt es bislang nicht, so Leikam stolz. Die Fluktuationsrate ist hier sehr gering.
Die Bedürfnisse der Bewohner sind inzwischen ganz andere als zu Zeiten der Eröffnung im Jahr 1993, so Leikam. Früher waren die Bewohner zum Zeitpunkt ihres Einzugs ins Pflegeheim einige Jahre jünger und lange nicht so pflegebedürftig, wie das aktuell der Fall ist. So leisten die mobilen Pflegedienste - im Gegensatz zu früher – heutzutage einen enormen Beitrag dazu, dass viele Menschen noch lange zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung verbleiben können. Derzeit kommen die Bewohner zumeist erst weitaus älter und mit höherer Pflegestufe in die Einrichtung. Dadurch ist der Pflegeaufwand viel höher als zu früheren Zeiten.
Die Herausforderungen der Zukunft sind bereits heute absehbar: Jeden Tag erhält das Heim mehrere Anfragen zu freien Plätzen, die es leider nur sehr beschränkt gibt, erzählt Leikam. Sehr bald werden die sogenannten „Babyboomer“ anklopfen und ob dann noch ausreichend Personal zur Verfügung steht, bleibt nur zu hoffen, so Leikam. Außerdem ist das Personal mit den umfassenden Dokumentationspflichten belastet, die sehr zeitaufwendig sind, so dass weniger Zeit für die eigentlichen Pflegeaufgaben bleibt. Alles in allem ist die Situation in Petersgmünd allerdings derzeit noch zufriedenstellend, so dass das Pflegeheim einen wichtigen Baustein der Daseinsvorsorge bildet.